Küchenmagazin 2022

129 >> 1 Kleider machen Leute – und bringen manchmal auch elegante Speiselokale wie das Trussardi alla Scala oder das Emporio Armani Ristorante (im Bild) hervor. 2 Fast scheint es, als hätte sich das LùBar in die Botanik eines Gewächshauses eingepflanzt. 3 Kein Mailand-Trip ohne ein traditionelles Risotto alla Milanese! K Ü C H E N M A G A Z I N 2 0 2 2 / / R E P O R T A G E & R E I S E M ag der Drink auch noch so verlockend erscheinen, der Teller noch so hübsch angerichtet sein – der Blick schweift unweigerlich ab. Mamma mia, so viele elegante, stilsichere Menschen! Edle Stoffe, passgenaue Schnitte, schicke Schuhe, perfekt abgestimmte Acces- soires. Bellissimo! In ein Lokal zu gehen, das ist für die meisten Milanesi nun mal mit Bella-Figura-Machen verbunden. Und so werden Cafés, Bars und Restaurants immer wieder aufs Neue zum Theater, in dem das köstliche Stück vom Dolce Vita aufgeführt wird. Gut aussehen und gut essen – das gehört in Mailand, der Weltstadt der Mode und des Designs, einfach zusammen. Auch daran zu erkennen, dass gefeierte Modeschöpfer ebenfalls kulinarische Akzente setzen. Das Emporio Armani Ristorante in der Via dei Giardini 2 serviert superfrische Meeresfrüchte in Garten- atmosphäre. Die Martini Bar und das Martini Bistro im Corso Venezia 15 verdanken ihr mondänes Interieur einer Kooperation mit Dolce & Gabbana. Tipp: Die RadicchioRavioli mit Seeteufel-Ragout stehen der Theatralik des Modelabels in nichts nach. DESIGN IS(S)T AUCH MAL BODENSTÄNDIG Gleich zwei Standards der Mailänder Küche – Risotto alla Milanese und Ossobuco – vereint Trussardi im gleichna- migen Restaurant in privilegierter Lage direkt neben der welt- bekannten Scala. Übersetzt heißt Ossobuco „Knochen mit Loch“. Dabei handelt es sich um Scheiben von der Kalbshaxe, behutsam geschmort, bis das Fleisch so zart ist, dass es im Munde zergeht. Ein perfektes Risotto alla Milanese ist cremig und mit feinen Safranfäden durchzogen. Deutlich günstiger als in den Designer-Restaurants, aber garantiert nicht minder spektakulär, speist man zum Beispiel im eleganten Wintergarten der Galleria d’Arte Moderna. Das LùBar wirkt inmitten der Botanik geradezu verwunschen, die sizilianische Familienküche bezaubert nicht minder. Wie wäre es mit Auber- ginenbällchen mit Mandeln als delikater Vorspeise? Danach vielleicht Spaghetti mit Seeigel, raffiniert und würzig. Der passende Desserttraum als Abschluss des perfekten Menüs: Zabaione mit Zimtcrumble. 1 3 2 Design trifft auf Haute Cuisine – in Mailand sogar schon beim Lunch.

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