Küchenmagazin 2022

29 K Ü C H E N M A G A Z I N 2 0 2 2 / / R E P O R T A G E & R E I S E N atürliches Meeressediment aus Kalk und Sand sowie Schotter aus der Urdonau prä- gen die kargen Böden rund um den Köhl- berg, der bereits 1220 urkundlich in den Kirchenbüchern als Weinberg vermerkt wurde. Ebendieser Untergrund macht sie aber auch äußerst fruchtbar, weshalb die Familie von Leo Uibel schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Ziersdorf im Schmidatal eigene Weinberge bewirtschaftete. Im Grunde hat sich seitdem kaum etwas verändert, denn noch im- mer kann man spüren und schmecken, wie viel Mühe in jeder einzelnen Flasche Wein steckt – und außerdem ein sehr nachhaltiger Gedanke: „Alle unsere Weine entstehen in sorgfältiger Handarbeit. Durch unsere biodynamische Herangehensweise versuchen wir, die Artenvielfalt in unseren Weingärten so groß wie möglich zu gestalten, um so vielen Nützlingen einen intakten Lebensraum zu gewähren. Doch was unseren Augen meist verborgen bleibt, ist das Bodenleben. Auch darum muss man sich kümmern und es mit viel Wissen um die richtige Pf lege aktiv erhalten“, erklärt Leo Uibel, der den Betrieb 2007 gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Michaela übernommen hat. Neben der Idee von purem, gutem Wein aus den einzelnen Rieden wurde beiden aber schon nach kurzer Zeit klar, dass dies nur durch biologische Bewirtschaftung erreicht werden kann. Die Betriebsumstellung begann 2010 und wurde in den Folgejahren mit viel Engagement vorangetrieben. Seit 2018 wird das Weingut nach den Grundsätzen von Rudolf Steiner biodynamisch bewirtschaftet. 2021 erfolgte die Demeter-Zertifizierung für den Bioweinhof. >> Oben: Wenn es im Sommer rund um die Chardonnay-Reben blüht und summt, ist Leo Uibel zufrieden. Links: Familienhund Gustav begleitet den Winzer meistens bei seinen Kontrollgängen durch die Rieden. „Die Idee von purem, gutem Wein ist nur durch biologische Bewirtschaftung zu erreichen.“

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